„Freude ist, wenn Training das Highlight des Tages ist“

Interview mit DJK-Trainer Niklas Hinz

Niklas Hinz ist sowohl Spieler als auch Trainer bei der DJK Delbrück. Foto: © DJK Delbrück.

Ob ein hartes Training, ein verlorenes Spiel oder der große Sieg: Wer mit Freude dabei ist, bleibt auch in schwierigen Phasen motiviert. Für DJK-Volleyballtrainer Niklas Hinz ist genau das der Schlüssel zu guter Trainingsarbeit. In seinem Team will er nicht nur Leistung fördern, sondern vor allem Begeisterung wecken – Tag für Tag, mit Herzblut und viel Fingerspitzengefühl. Im Interview spricht er darüber, wie er passend zu unserem 7. Gebot des Sports die Freude am Sport lebt, was ihn inspiriert und warum für ihn Motivation und Glaube eng zusammengehören.

 

Niklas, was bedeutet für dich persönlich Freude im Sport – und wie vermittelst du das an deine Mannschaft?
Für mich bedeutet Freude im Sport, jedes Training und jeden Wettkampf als echtes Highlight des Tages zu sehen. Dieses Gefühl versuche ich auch meinen Spieler*innen zu vermitteln – dass sie sich auf jede Einheit freuen können, weil sie etwas Besonderes ist.

Wie gelingt es dir, deine Athlet*innen immer wieder neu zu motivieren?
Ich setze auf Abwechslung und kleine Wettkampfelemente im Training. Gemeinsame Ziele, kreative Spielformen – so entsteht Motivation fast von selbst. Es geht darum, das Feuer immer wieder neu zu entfachen.

 

Was verbindet dich im Sport mit deinem christlichen Glauben?
Im Sport musst du an dich glauben, um dein volles Potenzial zu entfalten. Dieser Glaube an sich selbst – auch in schwierigen Momenten – hat für mich eine starke Verbindung zum christlichen Glauben. Es geht um Vertrauen, Hoffnung und innere Stärke.

 

Hast du ein Motto, das dir hilft, die Freude am Sport zu bewahren?
Ich versuche jeden Tag, die 100 % zu geben, die an genau diesem Tag möglich sind. Das hilft mir, Leistungsschwankungen zu akzeptieren und trotzdem motiviert zu bleiben. Es geht nicht um Perfektion, sondern um Hingabe.

 

Was tust du, wenn jemand im Team die Motivation verliert?
Dann ist Zuhören gefragt. Ich führe viele persönliche Gespräche, versuche die Ursachen zu verstehen und gemeinsam mit den Spieler*innen Lösungen zu finden. Oft braucht es Fingerspitzengefühl und individuelle Anpassungen, damit die Freude zurückkehrt.

 

Gab es einen Moment, der dich besonders berührt hat in deiner Trainerlaufbahn?
Ja, definitiv: 2022 habe ich die 2. Herrenmannschaft meines Heimatvereins übernommen – damals standen sie bereits als Absteiger fest. Wir haben uns auf den Wiederaufstieg konzentriert und ihn tatsächlich geschafft. Die Emotionen beim entscheidenden Spiel und die Entwicklung des Teams haben mir gezeigt: Ich will diesen Weg weitergehen.

 

Wie gehst du mit Niederlagen um – persönlich und als Trainer?
Als Spieler brauche ich nach Niederlagen oft erst einmal Zeit für mich, um Gedanken zu sortieren. Als Trainer gehe ich direkt in den Austausch: Ich hole die Mannschaft zusammen, wir reflektieren und formulieren neue Ziele. So richten wir den Blick gleich wieder nach vorne.

 

Was hilft in sportlich schwierigen Phasen?
Liebe und Zusammenhalt. Wenn es sportlich nicht läuft, braucht man Mitmenschen, die einen tragen. In solchen Momenten spüre ich: Gemeinschaft ist ein Anker – im Team, im Verein, manchmal auch im Glauben.

 

Was möchtest du jungen Sportler*innen mitgeben in Sachen Motivation und Freude?
Sport ist mehr als Erfolg. Er schenkt dir Begegnungen, Freundschaften und Rückhalt fürs Leben. Wenn mal die Motivation fehlt, denk an all die positiven Momente und Menschen, die dir der Sport geschenkt hat. Das ist einzigartig – und genau darin liegt die wahre Freude.

 

Das Interview führte Marco Petrelli