Integration von Flüchtlingen im Sport und durch Sport

Die Not der Flüchtlinge weltweit ist immens, die Situation von Millionen Menschen verheerend. Seit dem zweiten Weltkrieg gab es nie höhere Flüchtlingszahlen. "Sport verbindet" – dieser häufig verwendete Satz wird in der DJK mit Inhalten und Taten gefüllt. Zahlreiche Vereine und Diözesanverbände der DJK bieten seit geraumer Zeit vielfältige Angebote für Flüchtlinge in Deutschland an. Die Ansätze reichen vom Sport-Workshop und Sprachcamps mit Flüchtlingsfamilien bis hin zu Flüchtlingen, die in DJK-Vereinen Seite an Seite mit DJK`lern trainieren. Sport schafft nicht nur Gemeinschaftsgefühl, sondern kann für die Flüchtlinge eine willkommene Ablenkung zu ihrem Alltag sein und Integration vorantreiben. So können sie besonders durch den Sport nicht nur einen anderen Alltag erfahren, sondern auch die Begegnung unter den Menschen wird erleichtert.

Der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermannn würdigte im Pontifikalamt zum Abschluss des 33. DJK-Bundestages in Wissen die Bemühungen des DJK-Sportverbandes zur Integration von Flüchtlingen und lobte die Verabschiedung der Resolution zur Integration von Flüchtlingen im Sport und durch Sport: „Ich verstehe diese so, dass die DJK daran arbeiten möchte, dass Zäune und Mauern fallen, und dann wächst die Familie, von der Jesus spricht.“

Resolution des DJK-Sportverbands zur Integration von Flüchtlingen im Sport und durch Sport

Der DJK-Sportverband setzt sich als katholischer Verband mit seinem klaren christlichen Profil für die Integration von Flüchtlingen durch Sport und im Sport in unserer Gesellschaft ein. Dabei ist Antrieb und Motivation für uns die Art und Weise, wie Jesus Christus jedem Menschen Ansehen und damit Respekt und Vertrauen schenkt. Gerade Kinder und Jugendliche, die Opfer von Gewalt, Terror und Vertreibung geworden sind, brauchen unseren Zuspruch, unseren Trost und unsere Begleitung, damit sie Geborgenheit erfahren können. Insbesondere der Sport und die Bewegung erleichtern die Begegnung und das Miteinander unter den Menschen, damit Mauern abgebaut und Gräben überwunden werden. Als Sportlerinnen und Sportler haben wir die großartige Chance, mit Menschen aus anderen Kulturkreisen und Religionen eine Gemeinschaft zu bilden. Im Sport kann man miteinander vertraut werden, ohne gleich die Sprache des anderen verstehen zu müssen. Im Sport kann man Respekt voreinander einüben und Achtung schenken - eine Erfahrung, die die Flüchtlinge so lange vermissen mussten. Außerdem kann man im Spiel eine Zeitlang all das vergessen, was das Leben so bitter macht.
„Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt“ (Friedrich Schiller).

Damit fördern die DJK-Sportvereine eine vorurteilsfreie Begegnung von Menschen im Sport, weil jeder Mensch einzigartig und wertvoll ist. Deshalb heißt der DJK-Sportverband gemäß seines Leitspruchs „Sport um der Menschen willen“, jeden Menschen herzlich willkommen.
Lange Wartezeiten, Vorurteile und viele Beschränkungen müssen einer Willkommenskultur weichen, die durch Offenheit und Aufmerksamkeit für Flüchtlinge geprägt wird. Dabei kann und will die DJK mit ihren 1.100 DJK-Sportvereinen helfen und Orientierung bieten. Gemeinsam Sporttreiben und Sportstätten ihrem Zweck entsprechend sowie Gemeinschaftsräume, Vereinsheime und Pfarrheime für Begegnungstreffen zu nutzen: dafür steht die DJK zur Verfügung. Nur gemeinsam zwischen Kommune, Sportverein und anderen öffentlichen und privaten Trägern kann es zu einer gelingenden Integration kommen. Daher fordern wir alle Seiten auf, vor Ort miteinander ins Gespräch zu kommen. Nur so kann jede und jeder seine Möglichkeit zur Unterstützung der Integration von Flüchtlingen leisten und ihnen den Respekt entgegenkommen lassen, den jeder Mensch verdient hat.

Der DJK-Sportverband möchte alle Vereine, im speziellen die DJK-Sportvereine, ermuntern auf die Flüchtlingsheime/ Unterbringungen zuzugehen und das Gespräch zu suchen. Nur durch eine offene Kommunikation der Angebote kann eine systematische Einbindung der Flüchtlinge in unserer Gesellschaft gelingen und den betroffenen Menschen in ihrer Not geholfen werden. Die DJK setzt sich ein für mehr Menschlichkeit durch Sport und im Sport in unserer Gesellschaft.

Die DJK appelliert an ein Gewissen, das die Bereitschaft fördert, Menschen friedvolle Erlebnisräume im Sport zu eröffnen. Fremde Kulturen und Menschen als Bereicherung des eigenen Lebens und der Gesellschaft zu sehen und zu erfahren, das ist gelebte Integration und zugleich Verpflichtung im DJK-Sportverband. DJK-Bundestag.

Einstimmig verabschiedet vom DJK-Bundestag, in Wissen an der Sieg, am 6. Juni 2015

 

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(Die Vereine richten den Antrag mit Konzept, Kosten- und Finanzierungsplan bis zum 25.04.2016 an hofschlaeger@djk.de).